Freitag, 22. Januar 2016

Lernresistenz beim St. Galler Tagblatt

"Anschuldigungen an der Schule Erlen: Es war der Abwart" - so die Schlagzeile im St. Galler Tagblatt von gestern. 

Die Zeiten sind vorbei, als Hauswartinnen und Hauswarte einfach Treppen putzen, Glühbirnen auswechseln und die Leute zur Ordnung ermahnen mussten. Das Berufsbild ist heute vielseitiger und anspruchsvoller. «Abwart», das ist ein veralteter Ausdruck und das St. Galler Tagblatt wurde via Twitter schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht. 

Hauswarte nennt man anno 2015 (und schon seit einigen Jahren!) nicht mehr "Abwart" - sie warten schliesslich nicht ab – sondern warten ein Haus. Diese Allrounder/innen haben sehr vielseitige Kenntnisse über Gebäudereinigung, Gartenunterhalt, Elektrik, Sanitärinstallationen, Schreiner- und Malerarbeiten und Administration. In allen diesen Bereichen muss der Hauswart, die Hauswartin ein solides Know-how haben, um den Berufsalltag zu meistern und natürlich auch, um mit den Spezialisten ein Fachgespräch führen zu können. 


Dass einige Journalisten beim St. Galler Tagblatt lernresistent sind, habe ich ja schon mehrmals festgestellt. 

Ich zitiere aus dem Artikel:

"Die Hausabwarte nahmen Mitte November ihre Arbeit wieder auf. Allerdings ist einer der beiden nicht mehr in der Abwartsliste der Schule aufgeführt."

Stimmt. Auf der Homepage der Schule Erlen existiert nämlich GAR keine Abwartsliste, sondern eine Hauswartsliste. 



Es wird Zeit, dass das St. Galler Tagblatt dies endlich zur Kenntnis nimmt und den korrekten Begriff verwendet.