Freitag, 5. November 2010

Tagesanzeiger: 1000 Autofahrer gebüsst oder verzeigt

Oder:"Wenn wichtige Infos fehlen, aber eine Zahl schön eindrücklich ist"
Ein hübscher, kleiner Artikel im Tagi-Online
Nach dem Lesen der Überschrift will man natürlich mehr wissen:
"Wer am Steuer SMS schreibt oder Zeitung liest, riskiert einen Unfall. Drei Wochen lang hat die Kantonspolizei bei Kontrollen gezielt auf unaufmerksame Autofahrer geachtet – und über 1000 Strafen verteilt."
Ok, nicht tausend, sondern "über 1000". Innerhalb von 3 Wochen wurden diese Bussen verteilt. Vielleicht steht ja irgendwo im Rest des Artikels, wie viele Fahrzeuge den kontrolliert wurden. aber Fehlanzeige:
"1027 Fahrzeuglenkende gebüsst und verzeigt, wie sie heute Freitag mitteilte."
 Aha, noch genauer... das wird ja immer besser... 1027 Anzeigen und Bussen. Schön.
Aber bis zum Schlussatz bleibt uns der Autor die Anzahl der kontrollieren Fahrzeuge schuldig.
"Gemäss Polizei wurden im Kanton Zürich im Jahr 2009 insgesamt 2988 Verkehrsunfälle wegen Unaufmerksamkeit und Ablenkung verursacht. Bei rund 27 Prozent dieser Unfälle gab es Verletzte."
 Auch ein interessanter Fakt. Aber meine Frage ist nicht beantwortet. Und natürlich gibt es genau bei diesem Artikel keine Kommentarfunktion. Schade.

Ok, der Artikel scheint von der SDA zu kommen. Ob die Info schon dort gefehlt hat?

Schade, dass hier mal wieder unvollständig informiert wird. Und wenn die Angabe schon im sda-text gefehlt hat, wäre es dann nicht Aufgabe der Zeitung, diese Zahl ausfindig zu machen? Dass auch in der Mitteilung der Kapo Zürich nur die Anzahl der Anzeigen steht, macht die Sache nicht besser. Es hat sich offenbar niemand die Mühe gemacht und ist der dort veröffentlichten Aufforderung nachgekommen:
"Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Medien- und Kommunikationsstellen der aufgeführten Polizeikorps."


Interessant ist auch die Bildergalerie zum Thema auf der Seite. Dass die Bildunterschriften Teilweise nicht mit den Fotos übereinstimmen, ist zu verschmerzen. Schwerwiegender finde ich, dass die Bilder offensichtlich älteren Datums sind (zumindest legen dass die Datumsangaben auf den Radarbildern nahe). Dass die Bilder nicht von der aktuellen Aktion stammen, wird nirgends im Text erwähnt.

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