Wir machen uns selten Gedanken über Begriffe,
die wir im Alltag verwenden. Es wäre ja auch übertrieben, über jeden
Begriff zu philosophieren, bevor wir ihn aussprechen. Und doch drücken
wir durch die Verwendung oder Nicht-Verwendung mancher Begriffe bestimmte Haltungen aus, denen wir uns bewusst sein sollten!
Die Bezeichnung "taubstumm" wird von gehörlosen Personen als
diskriminierend empfunden, weil der Wortteil "stumm" eine negative
Konnotation enthält und gegen gehörlose Personen in der Bedeutung von
„dumm“ oder „unfähig“ gehandhabt wird. Gehörlose erachten
Sprechfähigkeit weniger wesentlich als Kommunikationsfähigkeit, um mit
„stumm“ bezeichnet zu werden. Sie können kommunizieren, ob in
Gebärdensprache oder in Lautsprache. Daher wollen gehörlose Menschen
entweder mit „gehörlos“ oder „taub“ bezeichnet werden.
Leider
ist diese Botschaft beim St. Galler Tagblatt noch immer nicht angekommen, obwohl
ich die Zeitung bereits mehrmals darauf hingewiesen habe, dass
das Wort "taubstumm" nicht erwünscht ist und sehr leicht ersetzt werden
kann.
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